Eifel-Höhen-Route

Leichter über die Hügel mit E-Power

Radfahren in der Eifel wird immer beliebter. In Anbetracht des ausgezeichneten Fahrradroutennetzes ist das kaum verwunderlich. Doch während vielerorts Flusstäler und stillgelegte Bahntrassen zum Genussradeln einladen, zeigt das waldreiche Mittelgebirge auf der Eifel-Höhen-Route sein wahres Gesicht. Wer hier bestehen will, findet Erik Van de Perre schnell heraus, braucht Kondition – oder ein Pedelec.

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Text/Bilder: Erik Van de Perre

So manch ambitionierter Radfahrer mag beim Erwähnen des »Pedelecs« die Nase rümpfen. Auch ich war zunächst skeptisch, während ich mich fragte, wie ich Frau und Kids, bisher nur in der Ebene unterwegs, für eine reizvolle, aber sportlich herausfordernde Tour im Mittelgebirge begeistern könnte. Ein Problem, das vermutlich vielen bekannt vorkommt, die mit einem weniger trainierten Partner auf Tour gehen möchten, oder befürchten, dass lange Steilhänge oder hartnäckiger Gegenwind den Fahrspaß verderben könnten. Da stellt das Rad mit zuschaltbarem Elektromotor, nicht zu verwechseln mit dem E-Bike (siehe separater Kasten), durchaus eine echte Alternative dar.

Erbe der Tuchmacher

Einen Aufzug gibt es im »Bürgerhaus Monschau« nicht. Im Zimmer sucht man vergeblich Fernseher, Telefon oder Minibar. Dafür schläft man ein mit dem Rauschen der Rur im Ohr und blickt beim Aufwachen direkt auf die Monschauer Altstadt. »In der früheren Tuchmachervilla schläft man wie einst die Tuchmacher«, erklärt Eigentümerin Lotte Brune den bewussten Verzicht auf jeglichen modernen Schnickschnack. Das Rattern der Webstühle ist längst verklungen, doch beim Blick auf die malerischen Fachwerkhäuser scheint es, als hätten die Tuchmacher in Monschau noch immer das Sagen, so wie im 18. Jahrhundert, als Montjoie, wie der Ort damals hieß, europaweit ein Begriff war. Mit dem Einmarsch der Franzosen im späten 18. Jahrhundert begann der Niedergang. Die Tuchmacher zogen ab und der Ort versank in einen Dornröschenschlaf. Aus heutiger Sicht ein Segen, denn so konnte sich das idyllische Altstadtensemble nahezu unversehrt in das 21. Jahrhundert retten. Der historische Ortskern mit den liebevoll renovierten Fachwerkhäusern ist eine wahre Augenweide. Feinschmecker schwärmen außerdem von den Monschauer Dütchen (Eier-Biskuits mit Füllung) und dem Senf der Historischen Senfmühle. Wenn dann noch in der Kaffeerösterei der alte Probat-Trommelröster angeworfen wird und der Duft frisch gebrannten Kaffees durch die Gassen zieht, möchte man kaum noch wegfahren.

Millionen von Narzissen

Durch das Rurtal radeln wir dennoch stadtauswärts gen Kalterherberg. Die stetig ansteigende Strecke bietet gleich Gelegenheit, mit dem Handling der Pedelecs vertraut zu werden. Kalterherberg kündigt sich an mit den schlanken Doppeltürmen der Kirche Sankt Lambertus, im Volksmund als »Kaffeedom« bezeichnet, in Erinnerung an den einst blühenden Kaffeeschmuggel. Wie der Name schon andeutet, wird der Ort immer als Erster vom nass-kalten Wetter aus dem Hohen Venn heimgesucht. Zum Schutz errichteten die Bewohner deshalb meterhohe Buchenhecken, die seit dem 18. Jahrhundert das Aussehen der Dörfer auf den rauen Höhen im Monschauer Heckenland prägen. Westlich von Kalterherberg durchqueren wir das Naturschutzgebiet Perlenbach-Fuhrtsbachtal, das während der Narzissenblüte seinen ganzen Reiz entfaltet: Von Ende März bis Mitte Mai verwandeln mehr als 10 Millionen wild wachsende gelbe Narzissen die Wiesen in einen riesigen Blütenteppich. Weiter östlich schimmert zwischen den Bäumen das tiefe Blau eines Stausees. Die Oleftalsperre wurde in den 1950er Jahren angelegt, die Pfeilerstaumauer aus Beton ist einmalig in der Bundesrepublik.

Die vollständige Tourenbeschreibung lesen Sie in der Ausgabe 5/2016 des Bike&Travel Magazins.

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