Deutschlands schlummernde Feuerberge

Bei der Suche nach wilden Vulkanlandschaften braucht man nicht unbedingt in die Ferne zu reisen. Auch mitten in Deutschland hat das Feuer aus dem Erdinneren eine spektakuläre Landschaft hinterlassen. Für Vulkanwanderer ist
der Natur- und Geopark Vulkaneifel geradezu prädestiniert.

TEXT/BILDER: ERIK VAN DE PERRE

Island, La Palma, Tonga … Regelmäßig berichten die Medien von Vulkanausbrüchen, meist aus fernen Ländern. Weniger bekannt sind die Feuerberge im Herzen Deutschlands. Besonders viele davon gibt es in der Vulkaneifel, einer waldreichen Region im Nordwesten von Rheinland-Pfalz. Zwischen Ormont, an der belgischen Grenze, und Bad Bertrich, nördlich der Mosel, reihen sich Maare, Krater und Vulkankegel zu einer 50 Kilometer langen Kette. Die ältesten Feuerberge entstanden vor 700.000 Jahren, der jüngste, das Ulmener Maar, vor 10.900 Jahren. Er ist auch der jüngste Vulkan Deutschlands.

Zum Schutz dieser einmaligen Vulkanlandschaft wurde der Natur- und Geopark Vulkaneifel errichtet, der heute eine Fläche von etwa 1.250 Quadratkilometern einnimmt. 2015 erfolgte die Anerkennung als UNESCO Global Geopark. Zum Wahrzeichen der Region avancierten die Eifelmaare, allen voran das Gemündener, Weinfelder und Schalkenmehrener Maar. Ein heißes Trio, verewigt durch den Landschaftsmaler Fritz von Wille (1860-1941). Das Weinfelder Maar war eines seiner Lieblingsmotive. Mit dem Maler eng befreundet war Clara Viebig (1860-1952). Die Schriftstellerin, bekannt für ihre gesellschaftskritischen Romane, prägte auch den Spruch »Die Maare sind die Augen der Eifel«. Ihre Begeisterung teilt wohl jeder, der einmal in diese tiefblauen »Augen« schauen durfte, sei es vom Flugzeug oder auf einer Wanderung zu den Dauner Maaren.

HEFTIGE DAMPFEXPLOSIONEN
In Begleitung der Natur- und Geoparkführerin Irene Sartoris steige ich vom Waldcafé, im Schoß des Gemündener Maars, auf den Kraterrand hoch. Der steile Aufstieg überrascht, der Ausblick vom ringförmigen Kraterwall ebenso. Der dunkle Maarsee wirkt still und friedlich, seine Entstehung, vor 20.000 bis 30.000 Jahren, war es nicht. »Wie seine Vettern, Weinfelder und Schalkenmehrener Maar, entstand das Gemündener Maar durch heftige Dampfexplosionen, hervorgerufen durch aufsteigendes Magma, das mit Grundwasser in Kontakt kam«, erläutert Irene. »Nach dem großen Knall blieb ein tiefes Loch zurück, das später mit Grundwasser volllief.«

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 3/2022 des WANDERN & REISEN Magazins.
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