Chiemgau-Radtour

Im Land der Berge und Seen

Der Chiemgau in Oberbayern ist geprägt von Seen und Bergen und bietet sich ideal für anspruchsvolle Radtouren an. Björn Nehrhoff von Holderberg hat die Gegend rund um den Chiemsee erkundet.

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Text/Bilder: Björn Nehrhoff von Holderberg

Die Sommersonne brennt schon vom Himmel, als ich nach der langen Anreise aus Norddeutschland mein Fahrrad aus dem Auto hole. Schnell sind die vorgepackten Gepäcktaschen angebracht und die Radkleidung übergestreift. Schon auf dem letzten Kilometer im Auto konnte ich einen Blick über den Chiemsee werfen und die Berge am Horizont ausmachen. Kampenwand, Geigelstein und Co. machen sich gut im Panorama. Berge und Wasser, das ist eine Kombination ganz nach meinem Geschmack. Ich möchte von meinem Ausgangspunkt am Nordufer des Chiemsees mit dem Fahrrad ins Chiemgauer Gebirge vordringen, bis hinauf nach Reit im Winkl. Nach einem Abstecher ins Dreiseengebiet und nach Österreich geht es dann zurück über Aschau, um den Kreis zu schließen.

Windstille auf dem See

Mein Startplatz liegt in Esbaum, einem Ortsteil von Seebruck am Ufer des »Bayerischen Meers«, wie das Gewässer auch von den Einheimischen nicht ganz ohne Stolz genannt wird. Immerhin ist der Chiemsee der drittgrößte See Deutschlands, direkt nach dem Bodensee und der Müritz. Am Ufer entlang komme ich schnell hinein nach Seebruck, das schon 50 n. Chr. an einer Römerstraße als Stützpunkt »Bedaium« besiedelt wurde. Am Ortsausgang geht es über die schönen Wasser der Alz, den Ausfluss des Bayerischen Meers, der nach 63 Kilometern Reise in den Inn mündet. Der Radweg bleibt allerdings am Chiemseeufer und führt dann mit etwas Abstand durch grüne, wellige Hügel. Ich erreiche einen schönen Aussichtspunkt. Still liegt der See mit seiner silbrig glänzenden Oberfläche vor mir. Die weißen Segel der Yachten und Jollen stehen unbeweglich auf der Stelle. Ein paar Kajaker und eine Gruppe Stand-Up-Paddler stochern durch das Bild und ziehen V-förmige Linien hinter sich her.

Ein schrumpfender See

Vorbei an dem Touristenort Chieming, dem Namensgeber des Sees, erreiche ich bald das Mündungsgebiet der Tiroler Ache, die auch Großache oder Kössener Ache genannt wird. Sie kommt aus den Bergen Österreichs und wechselt den Namen mit Grenzübertritt. Der spritzige Wildfluss ist bekannt unter den Wildwasserpaddlern für die wunderschöne, Entenlochklamm genannte Schlucht, die die Kössener Ache im Grenzbereich durchfließt, und natürlich sein Binnendelta im Chiemsee, an dessen Rand ich nun mein Velo bewege.

Hier gibt es eine große Vielfalt an Lebensräumen, von vegetationslosen Kiesbänken bis hin zu üppigen Auwäldern sowie den wertvollen Streuobstwiesen im Grabenstätter Moos. Große Teile des Gebiets stehen unter vollem Schutz, wie die Schilder am Wegesrand verkünden. Geschützt werden hier unter anderem Brutplätze des Seeadlers und seltene Pflanzenarten wie der Lungen-Enzian und viele Orchideenarten. Ein Luftbild in einem Schaukasten am Wegesrand zeigt gut den fächerförmigen Mündungstrichter. Flüsse wie die Tiroler Ache haben den Chiemsee mit ihrer Geschiebefracht im Laufe der Jahrtausende aufgefüllt. Nach der Eiszeit dehnte sich der Chiemsee noch auf fast 240 km² aus. Heute dagegen sind es nur noch knapp 80 km². Immer noch gelangen jährlich etwa 170.000 m³ Schwebstoffe in den See. Der Chiemsee ist also auch heutzutage im Begriff, langsam weiter zu schrumpfen.

Die vollständige Tourenbeschreibung lesen Sie in der Ausgabe 1/2016 des Bike&Travel Magazins

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