Drei Wege – zwei Quellen – ein Ziel

Unterwegs am Mulderadweg

An den Mäandern der Mulde entdecken wir einenGeheimtipp in Mitteldeutschland: DerMulderadweg führt vorbei an Schätzen der Kultur und Natur.
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Abb.: Greg Snell
 
Im Frühjahr, wenn die Tage länger und die Temperaturen milder werden, zieht es uns wieder hinaus ins Freie. Nun wird es Zeit, einen Geheimtipp zu erkunden: Der Mulderadweg führt uns durch tiefe Wälder vorbei an blühenden Frühlingswiesen und zeigt uns so die schönsten Schauplätze der wieder erwachenden Natur in Mitteldeutschland. Auch die Städte am Wegesrand erwachen aus ihrem Winterschlaf und wollen erkundet werden.
Zwei Möglichkeiten gibt es, die Fahrt auf dem Mulderadweg dem Fluss folgend zu beginnen: Im tschechischen Moldava im böhmischen Erzgebirge, dem Quellort der Freiberger Mulde oder im vogtländischen Schöneck, wo die Zwickauer Mulde entspringt. Beide Wege führen nach Sermuth. Dort vereinen sich die Muldearme und fließen gemeinsam weiter zur Bauhausstadt Dessau, bei welcher sie in die Elbe münden. Ab Moldava genießen wir den Fahrtwind und lassen uns an grünen Tannenwäldern und weiten Wiesen vorbei bergab rollen. Bei Rechenberg treten wir etwas kräftiger in die Pedale, um den ersten kleineren Anstieg zu überwinden. Neue Kräfte können wir im Sächsischen Brauereimuseum bei einer Bierverkostung sammeln. Weiter geht es nach Freiberg, der stark von Tradition und Brauchtum geprägten Hauptstadt des Bergbaus im Erzgebirge. Nach weiteren 50 Kilometern erreichen wir Döbeln und damit ein besonderes Stück Industriekultur: Die Döbelner Pferdebahn. Angetrieben von nur einer Pferdestärke lassen wir uns auf Schienen durch die historische Innenstadt ziehen, bevor wir uns wieder auf den Fahrradsattel schwingen und das letzte Stück des Radweges an der Freiberger Mulde genießen.
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Tipp

Radroute Sächsische Mittelgebirge

Wer den Mulderadweg als Rundtour durch das Erzgebirge komplettieren will, kann die Radroute Sächsische Mittelgebirge als Verbindung zwischen Freiberger und Zwickauer Mulde nutzen.


 
In Schöneck hingegen können wir unseren Blick in einer Höhe von 770 m ü.NN weit über das Vogtland schweifen lassen, bevor die Fahrt auf dem Mulderadweg entlang der Zwickauer Mulde in Richtung Sermuth beginnt. Durch dicht bewachsene, unberührte Wälder geht es immer weiter ins Tal. Auch im Sommer schützen uns die Bäume vor den heißen Strahlen der Sonne. In Eibenstock radeln wir am Blauenthaler Wasserfall, dem größten in Sachsen, vorbei und mitten im Poppenwald bei Hartenstein erkunden wir die schattigen Tiefen der Prinzenhöhle, in der einstmals Prinz Ernst von Sachsen gefangen gehalten wurde. Wer sich nicht nur für zweirädrige Gefährte interessiert, kann in der AUTOmobile Trabantausstellung in Zwickau den kultigen DDR-Wagen erforschen. Durch grüne Muldeauen und schattige Wälder geht es weiter in die geschichtsträchtige Stadt Colditz, welche der letzte große Halt vor dem Zusammenfluss der Muldearme in Sermuth ist. Rauschend fließt die Vereinigte Mulde von Sermuth in Richtung Grimma. Unseren ersten kurzen Stopp legen wir am Jagdhaus Kössern ein. Vorbei an malerischen Fähranlegern windet sich die Mulde durch eine märchenhafte Landschaft. In Wurzen legen wir unsere nächste Rast ein. Vor allem im Herbst lohnt sich der fast 40 Kilometer weite Blick vom Bismarckturm Dehnitz ins wunderschöne und bunt belaubte Tal. Weiter stromabwärts in Bad Düben bieten sich gleich zwei Gelegenheiten, altes Mühlen-Handwerk zu bestaunen: Die über 170 Jahre alte und voll funktionstüchtige Bockwindmühle und die letzte Bergschiffmühle Deutschlands. Vorbei am Großen Goitzschesee gelangen wir über viele mittelalterliche Dörfer schließlich nach Dessau. Die Bauhaus-Stadt vereint Moderne und Historie in einem Mix aus zeitgenössischer Kunst und Zeugen aus vergangenen Zeiten. Und wieder vereinigen sich zwei Flüsse, wenn die Mulde in die Elbe mündet und somit auch der Mulderadweg sein Ende findet.
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Abb.: Rene Gaens, TVE
 


Infos

Etappen
Die Radtour lässt sich problemlos in drei Etappen teilen: Entlang der Freiberger, der Zwickauer oder der Vereinigten Mulde ist der Einstieg prinzipiell an vielen Wegpunkten mit dem Öffentlichen Nahverkehr möglich.
Start/Ziel
Start:  Moldava (Freiberger Mulde), Schöneck (Zwickauer Mulde), Sermuth (Vereinigte Mulde), mehrere Einstiege möglich
Ziel: Dessau, mehrere Ausstiegsmöglichkeiten
Streckenverlauf
Freiberger Mulde: Moldava CZ, Holzhau, Freiberg, Nossen, Döbeln, Sermuth
Zwickauer Mulde: Schöneck (Vogtland), Aue, Zwickau, Glauchau, Rochlitz, Sermuth
Vereinigte Mulde: Sermuth, Grimma, Wurzen, Eilenburg, Bad Düben, Bitterfeld, Dessau
Länge
Gesamtlänge: ca. 400 km, in kürzere Abschnitte unterteilbar


 
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Abb.: Staatliche Burgen, Schlösser und Gärten Sachsen gGmbH
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Abb.: Alexander Klich
 


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Vereinigte Mulde:
Strecke 121,7 km / Dauer ca. 8,5 h / Aufstieg 144 m / Abstieg 230 m

Zwickauer Mulde:
Strecke 156,3 km / Dauer ca. 12 h / Aufstieg 1.277 m / Abstieg 1.882 m

Freiberger Mulde:
Strecke 120,8 km / Dauer ca. 9 h / Aufstieg 755 m / Abstieg 1.374 m


INFOS

Tourismusverband Erzgebirge e.V. | Adam-Ries-StraІe 16 | 09456 Annaberg-Buchholz
Tel.: 03733/188008 | E-Mail: info@erzgebirge-tourismus.de

www.erzgebirge-tourismus.de/radfahren | www.mulderadweg.de


 
 
 
 
 

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